Die Masche funktionierte – zumindest eine Zeitlang: Eine Gruppe von Kriminellen warb Verbraucher gezielt in sozialen Netzwerken an. Nach der Anmeldung und ersten Einzahlungen wurden die Geschädigten in vielen Fällen von selbsternannten Beratern per Chat-Nachrichten und Anruf auf scheinbar besonders lukrative Geldanlage-Gelegenheiten hingewiesen und dazu gedrängt, mehr Geld einzuzahlen. Doch die Polizei kam den Betrügern schließlich auf die Schliche. Laut Medienberichten erbeutete die Gruppe durch die betrügerische Geldanlage eine hohe Millionen-Summe. Viele Geschädigte müssen bangen, ob sie zumindest einen Teil des Geldes zurückbekommen.
Nachrichten wie diese sind leider kein Einzelfall. Immer wieder fallen Verbraucher auf schwarze Schafe der Finanzindustrie herein. Tatsächlich entstehen Anlegern hierzulande jedes Jahr Schäden in Milliardenhöhe durch Anlagebetrug und unrealistische Renditeversprechungen.
Und gerade aktuell scheinen sich die Anrufe und E-Mails, in denen Geldanlageprodukte mit hoch attraktiven Renditeversprechungen angeboten werden, bei vielen potenziellen Anlegern zu häufen. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt auf ihrer Website regelmäßig vor unseriösen Produktanbietern.
Keine Lust auf niedrige Zinsen
In die Karten spielt den Betrügern das anhaltende Niedrigzinsumfeld. Die Zinsen und Renditen sind auf Grund der extrem expansiven Geldpolitik der Notenbanken bekanntlich sehr niedrig, zum Teil sind sie sogar im negativen Bereich, während Aktien zugleich nicht mehr günstig sind. Und weil viele Anleger sich schwer damit tun, diese niedrigen Erträge zu akzeptieren, sind sie entsprechend offen für Finanzangebote, die höhere Renditen versprechen.
Doch Rendite und Risiko sind zwei Seiten derselben Medaille. Wer eine hohe Rendite will, muss dafür auch kontrolliert hohe Risiken eingehen. Oder anders ausgedrückt: Bietet eine Kapitalanlage eine im Vergleich zum Markt sehr hohe Verzinsung, dann sollten bei Investoren sämtliche Alarmglocken läuten. Denn dann müssen Anleger auch davon ausgehen, dass sie damit viel zu hohe Risiken eingehen, für die sie unter Umständen nicht entschädigt werden.
Zweistellige Renditeversprechen sind unseriös
Aus diesem Grund sollten Anleger bei allen Anlageprodukten aktuell sehr genau hinsehen. Ein erstes ganz wichtiges Warnsignal ist die angestrebte Rendite. Verspricht heute jemand Renditen im zweistelligen Bereich, dann kann dies nur bedeuten, dass der Initiator extreme Risiken eingeht oder unseriös ist. Tatsächlich gibt es derzeit kaum Möglichkeiten, zweistellige Renditen auf seriösem Wege oder ohne extrem hohe Risiken zu erwirtschaften.
Aber auch wenn keine utopischen Renditeversprechungen gemacht werden, sollten Anleger vorsichtig sein. Das gilt gerade bei Angeboten, die per Telefon, per E-Mail oder durch soziale Medien zu ihnen gelangen oder wenn der Initiator oder Emittent eines Anlageprodukts unbekannt ist. In diesem Fall können sich Anleger bei der BaFin informieren. Dort gibt es eine Datenbank, in der jene Unternehmen aufgelistet sind, die eine Erlaubnis der BaFin oder einen Prospekt von der Aufsicht gebilligt bekommen haben. Allerdings muss man hier bedenken, dass dies noch nichts über die tatsächliche Qualität eines Anlageprodukts aussagt.
Kontrolle ist besser…
Zusätzlich kann es deshalb hilfreich sein, selbst im Internet zu recherchieren und herauszufinden, welche Erfahrungen andere Anleger mit einem bestimmten Produkt oder dem jeweiligen Anbieter gemacht haben. Allerdings bietet auch das letztlich keine Garantie für die Seriosität oder die Qualität eines Produkts. Deshalb sollten Anleger noch weitere grundsätzliche Ratschläge befolgen. Beispielsweise sollten Sparer immer dann besonders vorsichtig sein, wenn sie zu einer raschen Entscheidung gedrängt werden.
Das Gleiche gilt, wenn sie dazu aufgefordert werden, Geld ins Ausland zu überweisen. Und schließlich sollten sich Anleger bei jeder Entscheidung stets die Grundlagen der Geldanlage in Gedächtnis rufen: Nämlich nur das zu kaufen, was sie wirklich verstehen, stets auf die Kosten zu achten und breit zu streuen, um die Risiken im Gesamtportfolio zu reduzieren.
Wer ganz sichergehen möchte, der sollte sich an einen professionellen Finanzplaner wenden. Diese vom FPSB Deutschland zertifizierten Finanzexperten genießen die anerkannt beste Ausbildung in diesem Bereich und sind den Ethikgrundsätzen des Verbandes verpflichtet. Sie haben deshalb die Expertise, ihre Kunden tatsächlich vor unseriösen Produkten zu schützen.