87,5 Jahre: Das ist statistisch gesehen derzeit die durchschnittliche Lebenserwartung der Bundesbürger – Tendenz weiter steigend. Doch nur die wenigsten Bundesbürger rechnen damit, dass sie tatsächlich so lange leben. Einer Forsa-Umfrage zufolge unterschätzen die Deutschen ihre Lebenserwartung massiv. Jeder fünfte Befragte setzt seine künftige Rentendauer um mehr als zehn Jahre zu niedrig an.
Diese erheblichen Wissenslücken bei der Rentendauer haben Folgen: Die wenigsten Menschen sparen entsprechend ausreichend Kapital für ein längeres Leben an. Doch das ist dringend notwendig. Denn immer klarer wird, dass die gesetzliche Altersvorsorge nicht ausreicht, um gut im Alter leben zu können. Trotzdem scheuen sich immer noch viele Menschen hierzulande davor, sich frühzeitig und vor allem umfassend mit dem Thema Altersvorsorge zu befassen. Ein Fehler.
Was also tun? Folgende „Checkliste Ruhestandsplanung“ soll Verbrauchern einen Leitfaden an die Hand geben, was man beachten sollte, um den Lebensabend finanziell unbeschwert genießen zu können. Die Punkte sollten möglichst der Reihe nach abgearbeitet werden, am besten mit professioneller Unterstützung.
- Kassensturz, Teil 1: Einnahmen im Ruhestand
Erstellen Sie eine detaillierte Liste, wie hoch Ihr Rentenanspruch ist, welche monatlichen Einkünfte im Alter bereits zur Verfügung stehen und was eventuell aus der betrieblichen sowie privaten Altersvorsorge dazukommt.
- Kassensturz, Teil 2: Ausgaben im Ruhestand
Mit welchen Ausgaben rechnen Sie, wenn Sie in den Ruhestand gehen? Listen Sie Kosten für Wohnen, Versicherungen, Lebenshaltungskosten, Mobilität, Konsum, Hobbys usw. auf.
- Kassensturz, Teil 3: Mögliche Versorgungslücke berechnen
In den allermeisten Fällen ergibt sich aus dem Abgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben eine Versorgungslücke. Daraus resultiert die Berechnung, welches individuell notwendige Ruhestandsvermögen aufgebaut werden muss, um bis ins hohe Alter inflationsbereinigt ausreichend versorgt zu sein.
- Zusatzvorsorge prüfen – Vermögensstatus sowie Einnahmen/Ausgabenprüfung heute
Nehmen Sie auch eine Prüfung der aktuellen Einnahmen und Ausgaben vor und ermitteln Sie Ihr Sparpotenzial. Wie viel Geld kann regelmäßig zusätzlich für die Altersvorsorge investiert werden und welche Strategien und/oder Produkte kommen neben der gesetzlichen Rentenversicherung in Frage? Inflation und Anlagementalität sowie die Lebenserwartung sind bei dieser Rechnung wichtige Faktoren. Erstellen Sie einen Vermögensstatus und aktualisieren Sie diesen regelmäßig, mindestens einmal pro Jahr.
- Hilfe vom Staat?
Zusammen mit Ihrem Finanzplaner sollten Sie in Erfahrung bringen, welche staatlichen Förderungen Sie für Ihre Ruhestandsplanung erhalten können und ob bzw. welche Steuervorteile es gibt.
- Finanzplan erarbeiten
Simulieren Sie die Liquiditätsentwicklung und die Vermögensentwicklung p.a. Legen Sie eine Anlagestrategie fest und setzen Sie sie um. Nicht vergessen werden darf dabei der Schutz gegen biometrische Risiken wie Berufsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit.
- Regelmäßige Überprüfung
Zu guter Letzt muss der erarbeitete Finanzplan regelmäßig angepasst werden. Was hat sich verändert, welche Verträge sind eventuell ausgelaufen, was muss in einer veränderten Lebenssituation angepasst werden? Außerdem sollte das Vermögen rechtzeitig vor dem Ruhestand in weniger risikoreiche Anlagen umgeschichtet werden.
Wichtige Unterstützung bei konkreten Fragen der individuellen Ruhestandsplanung leisten die vom FPSB Deutschland zertifizierten CFP®-Professionals. Sinnvoll ist es, sich früh an sie zu wenden, um noch im aktiven Berufsleben notwendige Optimierungen vornehmen zu können. Mit Hilfe einer umfassenden Analyse der derzeitigen Vermögenssituation, der Risikoeinstellung und einer konservativen Liquiditätsrechnung erarbeiten die unabhängigen Finanzplaner Lösungsansätze, mit denen sich ein Anleger besser auf seinen Ruhestand vorbereiten kann.