Die gute Nachricht vorweg: Die neue Bundesregierung plant schrittweise Anpassungen des Rentensystems. Doch der große Wurf wird es wohl nicht werden. Dabei ist eine grundlegende Reform des Rentensystems angesichts der demografischen Entwicklung hierzulande wichtiger denn je. Doch wir haben es leider in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten versäumt, unser Rentensystem demografiefest zu machen.
So kommentierte das renommierte Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) vor kurzem die Pläne der neuen Ampel-Regierung, die Probleme in der gesetzlichen Rentenversicherung würden „eher verwaltet als wirklich den demografischen Herausforderungen zu begegnen“. Dabei ist es kein Geheimnis, dass immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Rentner aufkommen müssen. Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes finanzierten Anfang der 1960er Jahre noch sechs Arbeitnehmer mit ihren Beiträgen in die gesetzliche Rentenversicherung einen Rentner. Derzeit stehen einem Altersrentner 1,8 Beitragszahler gegenüber. Prognosen des IW Köln zufolge kommen im Jahr 2030 auf einen Rentner noch 1,5 Beitragszahler. Und im Jahr 2050 könnten es sogar nur noch 1,3 Beitragszahler sein.
Deutsches Rentensystem mit einigen Schwächen
Auch eine neue OECD-Studie legt die Schwächen des deutschen Rentensystems offen. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung kommt in ihrer Analyse zu dem Schluss, dass Länder, die ihre Systeme automatisch an die Lebenserwartung koppeln, zukunftsfähiger seien.
Im „Allianz Global Pension Report“ aus dem Jahr 2020 bekommt Deutschland ebenfalls keine guten Noten. Deutschland weist demnach einige Mängel auf und landet unter 70 analysierten Staaten nur auf Rang 26. Laut Studie zählen Schweden, Belgien und Dänemark zu den Ländern mit dem relativ besten Rentensystem. Dass Deutschland auf Platz 26 nicht das einzige Land ist, das auf die Herausforderungen nicht ausreichend eingestellt ist, ist dabei nur ein schwacher Trost. Insbesondere die Tatsache, dass Staaten wie Bulgarien, China und auch Kasachstan vor Deutschland liegen und sich offenbar besser und frühzeitiger um ihre Rentensysteme gekümmert haben, gibt zu denken.
Konsequenzen für die Altersvorsorge
Was bedeutet dies nun für jeden Einzelnen? Erstens: Es ist ein Fehler, sich nur auf die gesetzliche Rente zu verlassen. Und zweitens: Die Konsequenz kann nur sein, dass jeder Bürger noch stärker den Fokus auf seine private Altersvorsorge legt. Wer seinen Ruhestand angemessen bestreiten will, muss selbst vorsorgen und Geld gezielt und intelligent zurücklegen. Eine lebenslange finanzielle Absicherung ist für einen unbeschwerten Lebensabend von enormer Bedeutung. Und je eher man damit anfängt, desto besser.
Denn entscheidend ist es, so früh wie möglich mit der individuellen Altersvorsorge zu beginnen, unabhängig davon, was die Politiker in den nächsten Jahren noch beschließen werden. Viele Berufstätige verdrängen jedoch, dass mit Hilfe einer individuellen und vor allem ganzheitlichen Finanzplanung das Ziel erreicht werden kann, langfristig Vermögen aufzubauen und abzusichern.
Doch die Deutschen stehen sich dabei meist selbst im Weg und vertrauen Altersvorsorgeprodukten, die am Zins hängen. Zinsanlagen sind aber unproduktive Anlagen und fördern die Wirtschaftstätigkeit einer Volkswirtschaft in nur sehr begrenztem Umfang. Besser sind Vermögensstrukturen, die mehr Rendite abwerfen, wie Aktien oder Immobilien.
Für einen angenehmen Lebensabend
Also, geben Sie sich einen Ruck und kümmern Sie sich um ihre Altersvorsorge. Am besten mit professionellen Finanzplanern. Diese Profis können Ihren langfristigen Vermögensaufbau sowie die finanzielle Absicherung bis zum Lebensabend begleiten. Und sie helfen Ihnen dabei, einen Lernprozess zu etablieren, der zu rentierlicheren Vermögensstrukturen führt.
Ein professionell erstellter Finanzplan kann helfen, mögliche Defizite in der Ruhestandsplanung aufzudecken. Nur solch ein genauer Fahrplan mit einer umfassenden Vermögens- und Rentenübersicht schafft die Voraussetzung, den lang ersehnten Ruhestand zufrieden und in finanzieller Freiheit genießen zu können. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Simulation von Risikoszenarien, wie ein starker Anstieg der Inflationsrate oder die finanziellen Aufwendungen bei einer eventuell auftretenden Pflegebedürftigkeit, um möglicherweise auftretende Finanzlücken im Alter auszuschließen.