Die Inflationsrate ist zuletzt deutlich gestiegen. Das hat starken Einfluss auf die reale Rendite eines Portfolios. Deshalb sollten Anleger regelmäßig ihre Vermögensstruktur überprüfen.
Bislang war die niedrige Inflationsrate für Anleger ein Freund in der Not. Bislang. Denn das ändert sich. Bei zwei Prozent lag die auf das Jahr hoch gerechnete Inflationsrate in der Eurozone laut dem europäischen Statistikamt Eurostat im August 2018. Für Anleger stellt dieser Schub bei der Preisentwicklung ein Problem dar. Schließlich ändert sich dadurch die Realverzinsung einer Anlage, also die Rendite abzüglich Inflation, erheblich.
Das lässt sich am besten an einem Beispiel zeigen. Im Jahr 2015 lag die Teuerungsrate hierzulande laut Statistischem Bundesamt im Schnitt bei 0,3 Prozent. Wer damals sein Geld zu einem Zinssatz von 0,5 Prozent angelegt hat, der hatte immer noch einen realen Zinsertrag von 0,2 Prozent. Wer aber bei einer Inflationsrate von 2,1 Prozent einen positiven realen Ertrag mit seiner Geldanlage haben will, der muss über zwei Prozent Rendite pro Jahr erzielen. Das ist mit Bankeinlagen, Sparbüchern oder Bundesanleihen derzeit unmöglich. Das bedeutet einen permanenten Kaufkraftverlust.
Kaufkraftverlust nicht unterschätzen
Und der kann sehr schnell sehr hoch ausfallen, wie eine einfache Berechnung zeigt: Stellen Sie sich vor, Sie legen 2.000 Euro unverzinst zur Seite, um darüber in 20 Jahren zu verfügen. Bei einer jährlichen Teuerungsrate von zwei Prozent beträgt die Kaufkraft dieses Betrages auf Grund der Geldentwertung in 20 Jahren nur noch rund 1.346 Euro. Mit anderen Worten: Mit den 2.000 Euro können Sie sich dann nur noch Waren kaufen, die dem heutigen Wert von 1.346 Euro entsprechen. Ein Kaufkraftverlust von fast einem Drittel.
Zwar ist dieser Schub bei der Teuerung Großteils auf die zuletzt gestiegenen Energiekosten zurückzuführen. Doch ist keineswegs sicher, dass die Inflationsrate auf dem aktuellen Niveau verharrt. In den USA zum Beispiel liegt sie laut dem US Bureau of Labour Statistics derzeit schon bei 2,7 Prozent. Gut möglich also, dass wir in Folge der extrem expansiven Geldpolitik der Notenbanken in den vergangenen Jahren einen weiteren Anstieg bei der Teuerungsrate sehen.
Vorsorgemix regelmäßig anpassen
Aufgrund des enormen Einflusses der Inflation auf die reale Rendite einer Geldanlage sollten Anleger deshalb unbedingt einen regelmäßigen Status-quo ihrer Finanzen durchführen. Denn Sparer dürften in vielen ihrer Vorsorgeprodukte oftmals weder den Kaufkraftverlust durch die Inflation, noch die durch die derzeitige Niedrigzinsphase womöglich unprofitable Entwicklung mancher Anlagen berücksichtigt haben. Das lässt sich aus der Zusammensetzung des Geldvermögens der Bundesbürger schließen. Laut dem Monatsbericht der Bundesbank vom August 2018 liegen rund 40 Prozent des Vermögens der Deutschen in Bankeinlagen sowie weitere rund 30 Prozent bei Versicherungsprodukten.
Anleger müssen also umdenken: Es braucht Alternativen, wobei es eine höhere Rendite jedoch nur unter Inkaufnahme höherer Risiken gibt. Das setzt wiederum einen professionellen Risikotest und ein intensives Beratungsgespräch voraus. Dafür sollten Anleger in Erwägung ziehen, sich an einen Experten wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals (CFP®-Zertifikatsträger) zu wenden. Der Mehrwert einer solchen Beratung: Diese Professionals haben die entsprechenden Kenntnisse und die notwendigen Tools zur Verfügung, um eine vollständige Bestandsaufnahme zu erarbeiten und Anleger damit, individuell und unabhängig auf deren Bedürfnisse zugeschnitten, zu beraten.
CFP®-Professionals können anhand einer umfassenden Analyse der derzeitigen Vermögenssituation ihrer Kunden und einer Liquiditätsrechnung individuell die einzelnen Vermögensbestandteile auf ihre Rentabilität und Angemessenheit hin überprüfen und eventuelle Schwachstellen aufdecken. Gleichzeitig können sie im Rahmen einer persönlichen Finanzplanung unterschiedliche Szenarien durchspielen, anhand derer die Auswirkungen unterschiedlicher Inflationserwartungen auf Liquidität und Vermögen erklärt werden können. Und schließlich werden Finanzplaner den Finanz-Status-quo des Anlegers regelmäßig überprüfen. Denn das ist nicht nur wegen des Einflusses der Inflationsrate wichtig, sondern auch weil sich die Lebensumstände des Anlegers und/oder seiner Risikoprämissen im Zeitverlauf ändern können.