Mehr als 677.000 Kinder erblickten im Jahr 2024 in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt das Licht der Welt. Auch wenn dies der niedrigste Wert seit 2013 war, es zeigt dennoch, dass sich viele Paare dafür entscheiden, Nachwuchs zu bekommen. Das ist auch nicht verwunderlich, bereichern Kinder doch unser Leben. Zugleich aber sollten sich werdende Familien über die finanzielle Seite einer solchen Entscheidung Gedanken machen. Schließlich bringt dies eine enorme zusätzliche finanzielle Belastung mit sich. Laut dem Statistischen Bundesamt müssen Eltern für ein Kind bis zum 18. Lebensjahr mit Ausgaben von rund 150.000 Euro rechnen – das sind etwa 600 Euro pro Monat. Gleichzeitig wird das monatliche Budget durch den Familienzuwachs in der Regel geringer. Schließlich steigen die Ausgaben, während es zugleich häufig nur noch ein Einkommen gibt.
Frühzeitiger gründlicher Finanzcheck
Doch kaum eine angehende Familie setzt sich frühzeitig und ernsthaft mit diesem Thema auseinander. Und so kann man leicht in finanzielle Schwierigkeiten kommen. Ratsam ist es deshalb, schon vor der Gründung einer Familie einen gründlicher Finanzcheck durchzuführen. So können Paare einen Überblick über den eigenen Vermögensstand, möglicherweise vorhandene Schulden sowie die Einnahmen- und Ausgabensituation bekommen. Besonderes Augenmerk verdient dabei der Blick auf die Mütter, die aufgrund ihrer Care-Arbeit, also der Babypause, ein geringeres Lebenseinkommen haben. Sie zahlen deshalb weniger in die gesetzliche Rente ein und sind folglich eher von Altersarmut betroffen als ihre männlichen Geschlechtsgenossen.
Damit gerade Frauen nicht in eine finanzielle Abhängigkeit geraten und zugleich die ganze Familie ausreichend abgesichert ist, braucht es ebenfalls eine frühzeitige, gründliche und umfassende Finanzplanung. Dabei sollte gerade die langfristige Absicherung der Mütter im Mittelpunkt stehen, da niemandem geholfen ist, wenn sie Existenzängste haben. So sind zum Beispiel eine Berufsunfähigkeitsversicherung, eine Risikolebensversicherung, die ebenfalls der Absicherung dienen kann, aber auch die Absicherung eines Immobilienkredits, der noch abbezahlt werden muss, von erheblicher Bedeutung. Außerdem muss sichergestellt sein, dass Mütter stets die Hoheit über ihr Geld haben.
Absicherung als erster Schritt
Dabei kann das Mehrkontenmodell hilfreich sein, bei dem jedes Elternteil jeweils ein eigenes Konto für das monatliche Einkommen hat. Dazu kommt ein gemeinsames Konto für die laufenden Ausgaben der Familie, also Miete oder Lebensmittel. Auf dieses gemeinsame Konto sollten beide Elternteile prozentual nach dem Einkommen Geld einzahlen. Sinnvoll ist in der Regel die Führung eines Haushaltsbuches, um den Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu behalten. Außerdem müssen für die Familie Rücklagen gebildet werden. Diese eisernen Reserve sollte zwischen drei und fünf Nettomonatseinkommen betragen.
Nicht vergessen darf man aber auch, dass die Kinder älter werden. Entscheidet sich der Nachwuchs zum Beispiel einen Master-Studiengang zu machen, dann können die eingangs genannten Kosten bis zum 25. Lebensjahr sogar auf durchschnittlich 230.000 Euro steigen. Tatsächlich benötigt der Nachwuchs mehr Geld, wenn er damit beginnt, seine eigenen Wege zu gehen – dann braucht es eine eigene Wohnung, ein Auto, die Finanzierung eigener Urlaube oder die Ausgaben für das Studium. Auch hier ist es sinnvoll, vorausschauend zu planen und am besten schon bei der Geburt damit zu beginnen, Geld für den Nachwuchs zurückzulegen.
Vermögen aufbauen für den Nachwuchs mit einem langfristigen Sparplan
Das heißt, Eltern sollten nicht nur für sich selbst Geld ansparen, sondern auch frühzeitig an den Nachwuchs denken. Denn wer schon bei Geburt des Kindes nur einen kleinen Betrag jeden Monat über einen Sparplan im Rahmen eines Junior Depots investiert, kann im Laufe der Zeit ein durchaus beachtliches Vermögen aufbauen. Schließlich bleiben 18 Jahre bis zur Volljährigkeit – ein Zeitraum, in dem Aktien nachweislich mit die höchsten Renditen bringen. Mit einem Exchange Traded Fund (ETF) auf einen weltweit gestreuten Index wie den MSCI World lässt sich das leicht umsetzen. Und wer regelmäßig einzahlt, hat den Vorteil, dass er bei möglichen Kursrückgängen die ETF-Anteile günstiger kaufen kann und so seinen Einstiegskurs senkt. Nicht zu vergessen sind staatliche Förderprogramme wie Kindergeld, Riester-Zulagen, Elterngeld oder ähnliches, die Eltern ebenfalls ausschöpfen sollten.
Für alle Überraschungen gewappnet
Die Entscheidung Kinder zu bekommen, ist für die meisten Familien ohne Frage eine enorme finanzielle Herausforderung. Ein frühzeitige finanzielle Planung ist deshalb entscheidend, um größere finanzielle Schwierigkeiten zu vermeiden. Wichtig ist dabei aber auch, dass es keine für alle gleichermaßen passende Lösung gibt. Vielmehr lohnt es sich häufig, sich dafür professionelle Unterstützung, beispielsweise von einem CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Zertifikatsträger zu holen, damit eine ausreichende Absicherung gewährleistet ist. Dazu darf man auch nicht vergessen, dass das Leben immer wieder viele Überraschungen bereit hält und es zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen kann. Auch deshalb ist eine professionelle Finanzplanung, bei der auch unerwartete Ereignisse in Szenarioanalysen mit einbezogen werden, gerade für werdende Familien extrem wertvoll.




