Wer hätte das gedacht? Ungeachtet der Corona-Pandemie ist das Finanzvermögen der privaten Haushalte in Deutschland in Summe zuletzt gestiegen. Laut der aktuellen Zahlen der Deutschen Bundesbank auf stolze 7 Billionen Euro. Vor allem aus Sorge vor Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit haben sich viele Menschen beim Konsum deutlich zurückgehalten. So stieg die Sparquote in Deutschland im vergangenen Jahr nach Daten des Statistischen Bundesamtes auf das Rekordhoch von 16,3 Prozent.
Doch während ein Teil der Bevölkerung angesichts der Corona-Krise den Gürtel enger schnallen musste und wollte, zeigten sich andere deutlich konsumfreudiger. Ein Teil des reichlich vorhandenen Geldes floss offenbar verstärkt in den Konsum von teuren Waren. So boomte zuletzt die Nachfrage nach Reisemobilen und Caravans ebenso wie die nach Motorbooten und Yachten. Auch für andere Hobbys sowie Luxusartikel wie teure Möbel, Oldtimer oder Turnierpferde gaben die Deutschen im ersten Halbjahr viel Geld aus.
Was aber ist in dieser Zeit die richtige Haltung? Konsumieren, sparen oder clever investieren?
Klar ist, dass Konsum die angeschlagene Wirtschaft ankurbelt. Doch andererseits kann ein unüberlegtes und voreiliges Ausgeben auch langfristig zu finanziellen Problemen führen. Dann jedenfalls, wenn die hohen Konsumausgaben nicht oder nicht mehr zur finanziellen Situation passen. Konkret bedeutet das: So schön das neue Wohnmobil auch sein mag, wenn deswegen die Rückzahlung des Hauskredits in Gefahr gerät oder nicht einmal mehr die überraschend kaputt gegangene Waschmaschine bezahlt werden kann, hat man etwas falsch gemacht.
Vermögenselemente nicht isoliert betrachten
Entscheidend ist deshalb gerade bei größeren Ausgaben, eine ganzheitliche Perspektive einzunehmen und immer das gesamte Vermögen im Blick zu haben. Doch leider machen immer noch zu viele Menschen den Fehler, die Elemente ihres Vermögens isoliert zu betrachten. Mit der Folge, dass beispielsweise Geld auf dem Konto für eine größere Ausgabe verwendet wird, anstatt zumindest einen Teil davon in die Altersvorsorge zu investieren.
Aus der Beratungspraxis wissen wir: Der genaue Blick auf die Gesamtsituation des Vermögens ist durch nichts zu ersetzen. Und je komplizierter und verworrener die Vermögenssituation ist, desto mehr sind Planung und Struktur erforderlich, um aufzuräumen und die Situation für den Sparer beziehungsweise Anleger wieder kontrollierbar zu machen.
In finanziellen Fragen eine ganzheitliche Perspektive einzunehmen, ist Sinn und Zweck einer umfassenden und professionellen Finanzplanung. Sie bezieht eine Vielzahl an Aspekten ein und verknüpft sie sinnvoll miteinander. Bei einer effektiven Finanzplanung werden die individuellen Lebensziele und persönlichen Wünsche ebenso berücksichtigt wie familiäre und berufliche Aspekte.
Die richtige Entscheidung treffen
Professionelle Finanzplaner betrachten das ganze Bild aus dem Blickwinkel des Kunden, das heißt, raten beispielsweise zur Tilgung von Darlehen und zur Haltung von Liquiditätsreserven für Schicksalsschläge oder Notfälle. Außerdem schlagen sie nur langfristige Geldanlagen vor, wenn diese auch wirklich durchgehalten werden können. Professionelle Finanzplaner helfen so dabei, die richtige Entscheidung für den eigenen Lebensplan zu treffen und das Beste aus dem verfügbaren Betrag zu machen.