Biometrische Risiken wie Berufsunfähigkeit, Pflegebedürftigkeit, Invalidität oder schwere Krankheit können jeden treffen, egal wie alt er ist. Aus diesem Grund sollten sich auch junge Menschen dagegen absichern.
Natürlich kann ich es sehr gut verstehen, wenn sich jemand am Anfang seines Berufslebens nicht mit biometrischen Risiken beschäftigen möchte. Wer jung ist und gerade anfängt zu arbeiten, hat verständlicherweise anderes im Kopf, als sich über den vorübergehenden oder dauerhaften Verlust der Arbeitskraft, sei es in Folge einer Erkrankung oder eines Unfalls sowie einer nicht ausfinanzierten Altersvorsorge Gedanken zu machen. Vielmehr liegt es nahe, dieses Thema mit körperlicher Alterung in Verbindung zu bringen – und dies entsprechend auf spätere Lebensphasen zu verschieben.
Aber haben Sie sich einmal die Statistiken zu solchen biometrischen Risiken näher angeschaut? Laut Statistik der gesetzlichen Rentenversicherung wird hierzulande im Schnitt jeder vierte Arbeitnehmer berufsunfähig. Und es kann jeden treffen, unabhängig von Alter und Beruf.
Nicht einmal jeder vierte ist abgesichert
Allerdings sichern sich nur wenige Menschen hierzulande gegen diese Risiken ab. Nach Angaben des Bundesverbandes der Ruhestandsplaner hat nicht einmal jeder vierte Haushalt in Deutschland eine entsprechende Versicherung. Dabei sind die Risiken, die sich aus dem vorübergehenden oder dauerhaften Verlust der Arbeitskraft ergeben können sehr hoch. Denn Sie müssen bedenken, dass es seit 2009 keine gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung mehr gibt. Mit anderen Worten: Sie sind in diesem Fall auf sich gestellt.
Stellen Sie sich nur einmal vor, was das bedeutet: Wer davon betroffen ist und seine Arbeit nicht mehr ausüben kann, bezieht kein Einkommen mehr. Das heißt, dass der Lebensunterhalt und eventuelle Pflegekosten aus den eigenen Rücklagen bestritten werden müssen. Gerade bei jüngeren Menschen, die frisch im Berufsleben sind und keine Gelegenheit hatten, viel Geld zurückzulegen, dürften die finanziellen Mittel in den seltensten Fällen ausreichen. Vielleicht sogar noch prekärer ist es für junge Familien, bei denen der Hauptverdiener betroffen ist. Da kann es finanziell sehr schnell sehr eng werden. Und es drohen Armut und der soziale Abstieg.
Bei den Produkten genau hinsehen
Es ist deshalb wichtig, sich gegen solche Risiken abzusichern – und das möglichst schon in jungen Jahren. Das geht beispielsweise mit einer Berufsunfähigkeits-, einer privaten Unfall- oder Pflegeversicherung. Allerdings sollten Sie nicht zum erstbesten oder günstigsten Versicherungsprodukt greifen. Denn es lauern natürlich auch einige Fallstricke, wie beispielsweise die richtige Angabe möglicher Vorerkrankungen, die Höhe der monatlichen Versicherungsleistungen oder mögliche, zumutbare andere Beschäftigungen. Schauen Sie sich den Vertrag genau an und suchen Sie im Zweifelsfall professioneller Hilfe, damit Sie sich nicht erst mit der Versicherung in einen Rechtsstreit begeben müssen.
Es kann daher sinnvoll sein, sich an einen Experten zu wenden. Professionelle Finanzplaner wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANER® (CFP®-Professional) oder EFA European Financial Advisor® sind aufgrund ihrer anerkannt sehr guten Ausbildung in diesem Bereich in der Lage, Sie tiefgreifend zu beraten, Risiken zu identifizieren und Lösungsmöglichkeiten auszuarbeiten. So erhalten Sie Empfehlungen für den zu Ihrer persönlichen Situation und Ihren Vermögensverhältnissen passenden Versicherungsschutz, bei dem Prämienhöhe und Absicherung im Ernstfall wirklich passen.
Einige Fakten zum Schluss
Laut des Datenanbieters Statista scheiden Jahr für Jahr rund 200.000 Menschen aus der aktiven Erwerbsstatistik vorzeitig aus. Noch wichtiger aber: Die Wahrscheinlichkeit, einmal im Laufe des Berufslebens arbeitsunfähig zu werden, liegt bei 20-jährigen Männern bei 43 Prozent. Zwar ist die Hälfte der Menschen, die arbeitsunfähig wird, zwischen 51und 60 Jahre alt. Allerdings liegt diese Quote bei den 20- bis 30-jährigen auch schon bei sechs Prozent. Und eines darf man nicht vergessen: Die häufigste Ursache für einen Arbeitsausfall sind mit 28,67 Prozent psychische Erkrankungen.