Was war das für ein Aktienjahr 2019. Mehr als 20 Prozent Kursgewinne konnten Anleger schon mit einfachen Indexinvestments auf den DAX oder EuroStoxx erzielen, mit einer Investition in den US-Aktienmarkt sogar noch mehr. Doch die schlechte Nachricht lautet: Nichts währt ewig, auch die schönste Aktienrally nicht.
Tatsächlich mehren sich die Zeichen, dass es nicht mehr lange so weitergeht. Eine konjunkturelle Abschwächung, geopolitische Risiken und Spannungen rund um den Globus und nicht zuletzt auch die zum Teil hohen Bewertungen signalisieren Anlegern, dass die Börse keine Einbahnstraße ist.
Bitte nicht falsch verstehen. Grund zur Panik besteht nicht. Im Gegenteil: An einer Aktienanlage geht in Zeiten niedriger beziehungsweise sogar negativer Zinsen kein Weg vorbei. Doch es kann kein Fehler sein, angesichts der rund zehn Jahre andauernden Aktienhausse über die Absicherung des Portfolios nachzudenken.
Gerade jetzt sollte sich jeder Anleger bewusst sein, dass zu jeder Zeit Risikomanagement wichtig ist. Denn einer der häufigsten Fehler, den private Investoren machen, ist, sich auf eine bestimmte Anlage festzulegen und sich dann überhaupt nicht mehr darum zu kümmern. Empfehlenswert ist es vielmehr, in regelmäßigen Abständen eine Bestandsaufnahme zu machen.
Viele Instrumente zur Auswahl
Danach ist zu entscheiden, was zu tun ist. Zum Beispiel eine Absicherung gegen Kurseinbrüche einzuziehen. Auch Privatanleger haben die Möglichkeit, dies in ihren Depots relativ einfach durchzuführen. Mit Optionsscheinen, Zertifikaten und Short-ETFs können sie beispielsweise Risiken aus den Portfolien nehmen. Put-Optionsscheine etwa gewinnen an Wert, wenn die Aktie oder der Börsenindex, auf den sie sich beziehen, an Wert einbüßt. Ähnlich funktionieren auch Short-ETFs.
Manchmal reicht es aber auch, Stoppkurse zu setzen. Bei deren Unterschreiten wird das Papier automatisch verkauft. Auf diese Weise können Anleger sicherstellen, dass sie nicht den kompletten Absturz mitmachen – getreu der Börsenweisheit „Verluste begrenzen und Gewinne laufen lassen.“
Einen generellen Ratschlag, wo genau Anleger die Verlustbremse einbauen sollen, gibt es allerdings nicht. Es gilt sich vielmehr bei jeder einzelnen Aktie zu überlegen, zu welchem Preis sie gekauft wurde und wie viel Verlust verkraftet werden kann. Ein wichtiges Hilfsmittel ist aber auch der Blick auf die Volatilität des Wertpapiers. Bei sehr schwankungsanfälligen Werten sollte das Limit nicht zu eng gesetzt werden, damit man bei einer langfristigen Perspektive nicht zu schnell aus dem Markt ist, um an der dann möglichen nachfolgenden Aufwärtsbewegung zu partizipieren.
Taktische Änderungen vornehmen
Wer sehr skeptisch ist, kann natürlich auch seine Aktienquote reduzieren und beispielsweise in Gold oder andere krisensichere Anlagen umschichten. Die einfachste Möglichkeit ist es, Änderungen an der taktischen Asset Allokation vorzunehmen. Im Gegensatz zur strategischen Allokation – also der aufgrund von Risikotragfähigkeit und Risikopräferenz festgelegten langfristigen Grundaufteilung der verschiedenen Assetklassen – dürfen an der taktischen beziehungsweise kurzfristigen Aufteilung des Depots durchaus Korrekturen vorgenommen werden. So kann etwa die Aktienquote leicht reduziert oder von offensiven in eher defensivere Werte umgeschichtet werden. Beachten müssen Anleger dabei jedoch, dass jede Transaktion auch Kosten verursacht.
Wie auch immer die Strategie aussieht – regelmäßige Anpassungen und/oder Absicherungen im Depot sind sinnvoll. Volatile Märkte erfordern eine hohe Flexibilität in der Anlagestrategie. Zugleich gilt es aber, möglichst robuste Strukturen in den Depots zu schaffen, die auch in unterschiedlichen Szenarien gut wirken. Wichtigstes Ziel einer langfristigen Finanzplanung ist es natürlich, das Vermögen so aufzustellen, dass es Krisen weitgehend unbeschadet übersteht. Nur wer auf die Qualität seines Portfolios und deren Bestandteile vertrauen kann und dabei einen langfristigen Anlagehorizont hat, muss Turbulenzen nicht fürchten.
Professioneller Partner an der Seite
Ob eher pessimistisch oder doch weiter optimistisch – individuelle Hilfestellung leisten professionelle Finanzplaner wie die vom FPSB zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals. Sie verstehen die Kundenwünsche und helfen, diese langfristig zu erfüllen. Die Wahrung der Kundeninteressen ist dabei das höchste Gut.