Ganz günstig sind Immobilien in Deutschland nicht mehr. Für den Eigenbedarf kann sich ein Kauf aber trotzdem noch lohnen. Käufer müssen nur sehr genau hinsehen.
„My home is my castle“, heißt es so schön. Für Deutschland aber scheint das nur bedingt zu gelten. Traditionell lebt man hierzulande eher zu Miete, da es nicht immer ganz einfach, ein passendes Objekt zu erwerben. Laut dem Datenanbieter Statista beträgt die Wohneigentumsquote hierzulande bescheidene 51 Prozent. Nur in der Schweiz liegt sie noch darunter, sonst überall in Europa darüber – und das zum Teil deutlich. Dabei kann es durchaus gute Gründe dafür geben, in die eigenen vier Wände zu ziehen. Denn eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus können, neben dem Effekt einer möglicherweise höheren Lebensqualität, eine wichtige Rolle bei der Altersvorsorge spielen. Zum Beispiel um diese im Alter verkaufen, um so zusätzliche Liquidität für den Ruhestand zu haben.
Allerdings sollte sich jeder angehende Immobilienkäufer erst einmal sehr gründlich Gedanken machen. Denn ganz so einfach ist der Erwerb der eigenen vier Wände nicht. Immerhin müssen Sie bedenken, dass die Immobilienpreise hierzulande aufgrund der extrem niedrigen Zinsen inzwischen sehr teuer geworden sind und ein Haus- oder Wohnungskauf Sie finanziell über Jahre hinaus stark belasten kann.
Die Finanzierung gründlich planen
Ein erster wichtiger Punkt ist deshalb auch die Finanzierung. Es geht also um die Frage, was kann ich mir wirklich leisten? Als Maßstab können Sie hier die Höhe der bisherigen Mietzahlung ansetzen. Wurde die Miete bislang ohne größere Schwierigkeiten in jeder Lebensphase gezahlt, dann ist das eine sehr gute Indikation für die finanzielle Belastbarkeit. Anders formuliert: Die monatlichen Finanzierungsraten sollten nicht deutlich über den bisherigen Mietzahlungen liegen.
Um über einen Erwerb zu entscheiden, reicht das aber noch nicht aus. Wer mit dem Gedanken eines Immobilienerwerbs spielt, muss seine gesamte Vermögenssituation im Blick haben und auch unerwartete Ereignisse wie Scheidung, Jobverlust oder einen Pflegefall in der Familie mit einkalkulieren. Mit anderen Worten: es braucht bei der Finanzierung auch einen entsprechenden Puffer. Und schließlich gilt es, mögliche Pfade der Zinsentwicklung zu berücksichtigen, da dadurch die finanzielle Belastung plötzlich sehr stark steigen kann.
Die alles entscheidende Standortfrage
Dazu kommt die Frage nach dem Standort. Die Entwicklung am Wohnungsmarkt in Deutschland wird laut dem Forschungsunternehmen Prognos noch weiter auseinanderdriften, als dies in den vergangenen Jahren schon der Fall war. Einerseits sollen in den Großstädten und Ballungszentren bis 2030 bei unveränderter Bautätigkeit insgesamt bis zu 940.000 Wohnungen fehlen. Das heißt, dort dürften die die Preise weiter anziehen. In strukturschwachen Gebieten dagegen droht laut der Analyse ein massiver Leerstand.
Wer in den Ballungszentren heute kauft, hat deshalb zwar die besten Chancen auf eine Wertsteigerung seiner Immobilie. Dafür besteht das Risiko, zu teuer zu kaufen. In den Großstädten, so eine aktuelle Schätzung der Bundesbank, sollen die Preisübertreibungen bei bis zu 35 Prozent liegen. Wer dagegen in strukturschwachen Regionen kauft, wird unter Umständen später im Ruhestand nicht über die erwartete zusätzliche Liquidität verfügen, mit der er vielleicht gerechnet hat, oder im schlimmsten Fall seine Immobilie gar nicht veräußern können.
Idealerweise suchen angehende Immobilienkäufer aus diesen Gründen heraus einen Experten wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANER®-Professional auf. Sie sind dank ihrer Ausbildung in der Lage, beim Aufbau des notwendigen Eigenkapitals zu unterstützen und im Rahmen einer langfristigen Finanzplanung alle bei einem Immobilienerwerb wichtigen Faktoren zu berücksichtigen. Zudem werden sie ihren Kunden erläutern, welche finanziellen Zusatzlasten durch Zinszahlungen auf den Kaufpreis aufgeschlagen werden müssen und wie sie die Finanzierung individuell passend strukturieren. Und schließlich können sie bei der Planung des Immobilienerwerbs selbst unterstützen und – wenn es angemessen erscheint – auch von bestimmten Objekten abraten.