Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Erträge. Solche und ähnlich klingende Sätze lesen Investoren und Berater häufig im Kleingedruckten, wenn sie auf der Suche nach interessanten Investmentfonds sind. Und natürlich sind Performance-Leistungen aus den vergangenen Jahren keine Garantie, dass es so weitergeht.
Aber bestimmte Fondskennzahlen können eine wichtige Hilfe bei der Wahl der Geldanlage und zumindest ein Anhaltspunkt dafür sein, wie sich ein Fonds in Zukunft verhalten könnte. Schließlich ist die Auswahl hierzulande riesengroß. Die genaue Anzahl der in Deutschland zugelassenen Produkte ist gar nicht richtig bekannt. Schätzungen schwanken irgendwo zwischen 30.000 oder sogar 40.000 Publikumsfonds.
Die Vielfalt ist enorm. Das gilt zum einen für die Anlageklassen, aber auch für Regionen, Branchen und Themen. So begrüßenswert das breite Angebot auch sein mag: Die Vielfalt des Fondsangebots macht es Anlegern und Beratern zunehmend schwer, das passende Finanzprodukt auszuwählen.
Ratings unterscheiden sich mitunter stark
Fondsratings können oft nur eingeschränkt helfen, den richtigen Fonds zu finden. Denn einen einheitlichen Bewertungsmaßstab, den alle Ratingagenturen verwenden, gibt es nicht. Wie ein Fonds abschneidet, hängt von den speziellen Beurteilungskriterien einer bestimmten Agentur und auch oft von der subjektiven Einschätzung und den Fähigkeiten des Analysten ab. Deshalb kommen unterschiedliche Agenturen nicht selten zu recht verschiedenen Ergebnissen.
Das bedeutet, Anleger kommen nicht umhin, selbst aussagekräftige Kennzahlen zu recherchieren und zu vergleichen. Auf den Datenblättern, den Fact Sheets, lassen sich nützliche Informationen finden, die eine wichtige Stütze bei der Entscheidungsfindung sein können. Dazu zählt die Kennziffer Sharpe Ratio. Sie gibt Auskunft darüber, wieviel Risiko ein Fondsmanager in Relation zur erzielten Rendite eingegangen ist. Anleger sollten beachten: Je höher die Sharpe Ratio, desto besser ist das Verhältnis vom Ertrag zum Risiko. Wenn die Sharpe Ratio beispielsweise über eins liegt, heißt das, dass der Ertrag des Fonds mit einem relativ geringen Risiko erwirtschaftet wurde.
Auch der maximale Verlust, in der Fachsprache Maximum Drawdown genannt, ist für Anlageprofis eine wichtige Information. Diese Kennzahl gibt an, wie hoch der stärkste prozentuale Wertrückgang innerhalb eines Zeitraums in der Vergangenheit war. Viel beachtet ist außerdem die Volatilität. Sie ist allgemein ein Maß für das Risiko einer Kapitalanlage und verrät, wie stark der Wert eines Fonds in einem bestimmten Zeitraum in der Vergangenheit um seinen Mittelwert schwankte. Eine hohe Volatilität ist ein Hinweis darauf, dass die Anlage mehr Risiken birgt.
Strittige Kennziffer „Active Share“
Unter Fondselektoren umstritten ist die Aussagekraft der Kennziffer „Active Share“, die den Aktivitätsgrad von Fondsmanagern verdeutlicht. So bildet ein Fonds mit einem „Active Share“ von 0 Prozent den Vergleichsindex identisch ab. Je höher der Wert, desto geringer sind die inhaltlichen Überschneidungen mit seinem Referenzindex. Untersuchungen zeigen jedoch, dass Fonds mit hohem „Active Share“ nicht notwendigerweise besser abschneiden als vergleichbare Produkte mit niedrigerem Wert. Die Gefahr besteht vielmehr darin, dass ein sehr aktives Handeln auch das Risiko des Fonds insgesamt sowie die Kosten erhöht. Das bedeutet: Aktive Fondsmanager, die sich von der jeweiligen Benchmark entfernen, sind nicht automatisch die besseren Fondsmanager.
Um die anspruchsvolle Fondsauswahl möglichst gut zu bewältigen, sollten sich Anleger unabhängige Unterstützung bei den vom FPSB zertifizierten CFP®-Professionals holen. Sie können Anlegern dabei helfen, ein passendes Fondsportfolio aufzubauen. Die Professionals entwickeln zunächst mit ihren Kunden eine genaue individuelle Bedarfsanalyse, die sich am Risikoprofil des Anlegers und dessen persönlichen Einkommens-, Vermögens- und Lebensverhältnissen orientiert. Auf Basis dieser Analyse können sie ihre Kunden dann entsprechend beraten, so dass diese eine langfristige Vermögensaufteilung mit den richtigen Produkten aufbauen können, die auch zu ihrer individuellen Situation passt.
Professionals leisten wichtige Unterstützung
Ganz wichtig dabei: Die Professionals sind aufgrund ihrer hervorragenden Ausbildung in der Lage, die gesamte finanzielle Situation des Anlegers zu überblicken und entsprechend darauf zu reagieren – und das in einem persönlichen Gespräch. Diese ganzheitliche und vernetzte Beratungsphilosophie grenzt sich deutlich von den oft dominierenden produkt- und vertriebsorientierten Beratungsansätzen ab.